REICHENBACHER PEGASUS

Pegasus ist ein für die Holzbearbeitung neuartiges und bisher einmaliges Maschinenkonzept basierend auf einer parallelen Stabkinematik.

Reichenbacher stellte Ende 2000 die erste funktionsfähige Maschine vor.

Das Projekt wurde aus verschiedenen Gründen bisher nicht weitergeführt.

Ursprünge:

Das Prinzip von linearen Stabkinematiken ist bereits seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Grundlage ist die Tatsache, dass bei 3 Stäben, welche an einem Ende verbunden und am anderen Ende linear beweglich aufgehängt sind, der Knotenpunkt jeden beliebigen Punkt innerhalb des Bewegungsraumes erreichen kann.

Aufgrund der schwierigen Berechnung der Bewegungsabläufe und damit extrem hohen Anforderungen an die Steuerung sowie dem Fehlen geeigneter Materialien für eine wirtschaftliche Fertigung gab es bis in die 1980er Jahre keine Maschinen oder Vorrichtungen, welche über den Forschungsstatus hinausgingen.

Erste Anlagen werden in der Flugzeug- und Autoindustrie für Hochpräzisionsarbeiten seit den 1990er Jahren eingesetzt.

Ende der 1990er Jahre gab es bei Reichenbacher erste Überlegungen, dieses Prinzip auch in der Holzbearbeitung einzusetzen. Zum Einsatz kam die parallele Stabkinematik, wo 6 statt 3 Stäben verwendet werden und somit nicht nur jeder Punkt im Raum erreicht werden, sondern die an den Stäben befestigte Plattform auch in ihrer Lage definiert ist.

Nach vergleichsweise kurzer Entwicklungszeit konnte im November 2000 die erste funktionsfähige Maschine vorgestellt werden.

Vorteile:

  • Vergleichsweise geringes Gewicht der bewegten Elemente
  • Extrem hohe Vorschubgeschwindigkeiten und Achsbeschleunigungen möglich
  • Freier Zugang zum Maschinentisch für den Bediener an 3 Seiten der Maschine
  • Theoretisch sehr hohe Präzision mit Toleranzen im Mikrometer-Bereich bei der Positionierung möglich
  • Vergleichsweise geringe Anzahl von Bauteilen - daher geringe Anfälligkeit für Defekte
  • Theoretisch sehr großer Arbeitsbereich bei relativ geringem Platzbedarf. Insbesondere der Verfahrbereich Z-Achse kann sehr groß ausgeführt werden im Vergleich zu herkömmlichen Maschinen.
  • Die Grundkonstruktion kann flexibel für eine Vielzahl von Aufgabenbereichen, z.B. Werkstückhandling, Verpackung etc. eingesetzt werden. Lediglich das Werkzeug muss gegenüber dem Prototypen getauscht werden.

Nachteile:

  • Bisher keine befriedigende Schwingungs- und Vibrationsdämpfung
  • Da noch keine Erfahrungen mit der Serienproduktion vorliegen, ist bisher keine wirtschaftliche Fertigung möglich
  • Bisher gebaute Anlagen haben noch einen vergleichsweise hohen Platzbedarf.
  • Kein quaderförmiger Arbeitsbereich, daher ist ein großer Teil des tatsächlichen Arbeitsraumes für die meisten Anwendungen nicht nutzbar.

Bilder

Reichenbacher Pegasus
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Reichenbacher Pegasus
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Seitenansicht
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Prinzip der parallelen Stabkinematik bei Pegasus
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Prinzipskizze Stapelanlage auf Pegasus-Basis
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