Baureihe von CNC-Bearbeitungszentren mit damals neuen und modernen Steuerungen, welche Morbidelli ca. 1987 etwa parallel zum Anschluss an die SCM-Gruppe einführte. Die Baureihe war bereits vorher unter der Bezeichnung "Universal" geplant, dies wurde später auf den Buchstaben "U" reduziert.

In Anlehnung daran führte Morbidelli 2007 tatsächlich eine Bauhreihe Universal ein.

Mit der Baureihe "U" führte Morbidelli erstmals Auslegermaschinen ein. Genau genommen bestand die neue Baureihe nur aus den Modellen U13-U46.

Bei den Modellen ab U50 handelte es sich um Maschinen, welche bereits vorher von Morbidelli unter anderer Bezeichnung angeboten wurden.

Die Maschinen der U-Baureihe waren mit Konsolentischen ausgestattet. Einige Typen waren in der Grundausstattung praktisch nur Bohrautomaten. Alle Modelle verfügten aber über einen Aggregateträger mit Aufbauplätzen für Frässpindeln (wenn auch mit sehr bescheidenen Motorleistungen im Vergleich zu heutigen Maschinen) und weitere Aggregate, so dass praktisch fast alle verkauften Maschinen der U- Baureihe CNC-Bearbeitungszentren waren.

Vor Einführung der U-Baureihe stellte Morbidelli vor allem Bohrmaschinen her.

Mit der erfolgreichen U-Baureihe konnte aber ein fester Platz im Bereich der CNC-Stationärtechnik gesichert werden. Die Maschinen galten als zuverlässig bei trotzdem moderaten Preisen. Bis auf die ersten Modelle waren sie mit Steuerungen von ESA aus der damals neuen und hochmodernen TRIA Generation ausgestattet. Diese Steuerungen konnten ähnlich wie damalige PC´s bedient werden, Programme konnten auf Diskette gespeichert werden und es gab grafische Programmierhilfen.

Im Gegensatz dazu wurden Ende der 1980er Jahre noch viele CNC-Maschinen rein nummerisch programmiert.

1992/93 wurden alle Auslegermaschinen (also die eigentlichen U-Modelle) durch die neue Baureihe Author ersetzt.

Allerdings wurden weiterhin Durchlaufbohrmaschinen unter der Bezeichnung U angeboten, so dass die Baureihe endgültig erst 1999 eingestellt wurde.

Typen der Baureihe U:

Morbidelli U13

• Steuerung Tria 4000
• Arbeitsbereich: 2180 x 700, Werkstückdicke max. 55 mm
• Feste Ausstattung mit 9 vertikalen Bohrspindeln, 2 horizontalen Bohrspindeln in X, Sägeaggregat in X und fest installierter Frässpindel mit 2,9 kW

Morbidelli U15

• Erste Maschine der neuen Baureihe, bereits vor Anschluss an die SCM Gruppe eingeführt
• Steuerung anfangs die bereits damals nicht mehr moderne ESA µFS 85, ab 1988 auch Tria 6000
• Arbeitsbereich: 3120 x 700
• Grundausstattung mit 15 vertikalen Bohrern
• Aufbauplätze, welche mit umfangreicher Zusatzausstattung bestückt werden konnten. Das Modell U15 wurde 1989 vom Modell U26 abgelöst, es existierten einige wenige Maschinen mit U15 Grundkörper und U26 Aggregateträger und entsprechender Beschriftung.

Morbidelli U26

• Einführung 1989 als Nachfolger der U15
• Steuerung TRIA 6000
• Arbeitsbereich: 3120 x 970, Werkstückdicke max. 55 mm
• Grundausstattung mit 16 vertikalen Bohrspindeln
• Aufbauplätze, welche mit umfangreicher Zusatzausstattung bestückt werden konnten.

Morbidelli U46

• Größte und am besten ausgestattete Auslegermaschine der Baureihe U
• Steuerung Tria 6000
• Arbeitsbereich: 3130 x 1100, Werkstückdicke max. 55 mm
• 4-Feld-Belegung
• Grundausstattung mit 29 vertikalen Bohrern
• Bis zu 4 Aufbauplätze für Hauptspindeln, für die eine umfangreiche Auswahl an Belegungsmöglichkeiten zur Verfügung stand, sowie die Möglichkeit, weitere horizontale und vertikale Bohrer auszustatten

Morbidelli U50

• Standportalmaschine
• Steuerung Tria 6500
• Arbeitsbereich: 3590 x 1300, Werkstückdicke max. 55 mm
• Grundausstattung mit 29 vertikalen Bohrern
• Bis zu 4 Aufbauplätze für Hauptspindeln, für die eine umfangreiche Auswahl an Belegungsmöglichkeiten zur Verfügung stand, sowie die Möglichkeit, weitere horizontale und vertikale Bohrer auszustatten
• Die U50 wurde 1992 vom Modell U550 abgelöst, welches noch lange nach Einstellung der übrigen Maschinen der U-Baureihe weiter produziert wurde.

Morbidelli U60

• Standportalmaschine
• Steuerung Tria 6500
• Arbeitsbereich: 3000 x 950, Werkstückdicke max. 50 mm
• 4-Feld-Belegung
• Optional Durchlaufeinrichtung
• Bohreinheit mit 23 vertikalen Bohrern in Y und 9 vertikalen Bohrern in X- Richtung
• Bohreinheit mit 9 vertikalen Bohrer in X, über separate Y-Achse verfahrbar für das flexible Bohren von doppelten Lochreihen
• Bis zu 6 frei belegbare Aufbauplätze, für die eine umfangreiche Auswahl an Belegungsmöglichkeiten zur Verfügung stand inklusive weiterer horizontaler und vertikaler Bohreinheiten

Morbidelli U550

• Nachfolger des Modells U50 ab 1992, technisch eigentlich eher der Author- Baureihe zuzuordnen
• Standportalmaschine
• Steuerung Tria 7500
• Arbeitsbereich: 3200 x 890, Werkstückdicke max. 80 mm
• 4-Feld-Belegung
• Optional Durchlaufeinrichtung
• Bohreinheit mit 29 vertikalen Bohrern
• Optionale horizontale Bohreinheiten in X bis für zu 10 horizontale Bohrspindeln
• Optionale horizontale Bohreinheit in Y mit 2 Bohrspindeln
• Optional Pickup-Werkzeugwechsler als erste und einzige Maschine der U- Baureihe
• Bis zu 4 frei belegbare Aufbauplätze, für die eine umfangreiche Auswahl an Belegungsmöglichkeiten zur Verfügung stand inklusive weiterer horizontaler und vertikaler Bohreinheiten

1993 wurde das Modell Author 213 kurzzeitig als U213 angeboten.

Die Baureihe U wurde 1992 - 93 von der Baureihe Author abgelöst, beginnend mit der Vorstellung der Author 510 Mitte 1993. Lediglich die Portalmaschinen U550 und U60 wurden noch mehrere Jahre weiter produziert.