Maschine zum Aufbringen von Anleimern an Schmalflächen von rechteckigen Plattenwerkstoffen, eingesetzt vor allem im Möbelbau. Die Bearbeitung erfolgt im Durchlauf. Ziel des Kantenanleimens ist in der Regel die Versiegelung einer Schnittfläche, z.B. von Spanplatten oder Leichtbauplatten. Je nach Anforderungen an die Kante und die entstehende Fuge kommen verschiedene Materialien, Bearbeitungsaggregate und Verbindungs-Technologien zum Einsatz. Entsprechend breit gefächert sind die Ausstattungsmöglichkeiten und Baugrößen dieser Maschinenart.
Technologien
Leimsystem | Am weitesten verbreitet ist die Verwendung von Klebstoff, der mit einer Walze oder Düse aufgetragen wird. Übliche Kleber sind PUR oder EVA, selten auch PVAC-Weißleim. |
Vorbeschichtete Kanten | Hier kommt spezielles Kantenmaterial zum Einsatz, das bereits mit dem Klebstoff vorbeschichtet ist. Zur Aktivierung muss lediglich die Kante erwärmt werden. |
Laser oder Plasma | Auch hier wird spezielles Kantenmaterial benötigt. Ein Laser- oder Plasmastrahl erhitzt eine dünne Schicht dieses Materials, welche beim Erstarren wie ein Klebstoff fungiert. Dadurch entsteht keine sichtbare Fuge (siehe auch Nullfuge). |
Aufbau
Auf einem langgestreckten Untergestell sind die Kantenbearbeitungsaggregate sowie die Stützen des Oberdrucks aufgebaut. An der Längsseite des Untergestells sind die Vorschubkettenbahn sowie die Aufnahmen für die ausziehbare Werkstückauflage montiert. Im Untergestell sind die Schaltkästen für die Elektrik und die Pneumatik untergebracht. Oberdruck und Schallschutzhauben komplettieren die Maschine.
Kantenanleimmaschinen können in folgende Zonen gegliedert werden, wobei je nach Ausstattungsgrad Zonen fehlen können.
- Formatierungszone
- Bei Kantenanleimmaschinen beschränkt sich die Formatierungszone in der Regel auf das Fügefräsaggregat welches die Plattenkante gerade und ausrissfrei fräst. Bei Softformingmaschinen kann diese Zone um Fräsaggregate zur Kantenprofilierung erweitert sein.
- Leimzone
- Leimauftrag an die Werkstückkante oder den Anleimer durch die Leimauftragseinheit bzw. Reaktivierung des Klebers auf vorbeschichtetem Kantenmaterial; Die Anleimer werden als Fixlängen oder als Rollenware im Kantenmagazin bereitgehalten.
- Druckzone
- Werkstück und Anleimer werden in der Druckzone zusammengeführt und mittels Andruckrollen zusammengepresst. Der Andruck bewirkt ein so starkes Anhaften des Anleimers am Werkstück, dass die Nachbearbeitung im Anschluss an die Druckzone erfolgen kann.
- Nachbearbeitung
- Bündigsägen der Anleimerüberstände vorn und hinten mit Hilfe des Kappsägeaggregates; Bündigfräsen der Anleimerüberstände oben und unten sowie Fasen oder Profilieren der Ober- und Unterkante des Anleimers durch die Bündig/Radius/Fasestationen; Mit Hilfe eines Eckenkopieraggregates werden die Kanten auch im Bereich der Werkstückecken gerundet.
- Finish
- Ziehklingenaggregate und Schwabbelaggregate entfernen die Leimreste, beseitigen Frässchläge und polieren die angeleimte Kante. Mit Hilfe einer Glättstation kann Weißbruch von PVC-Anleimern entfernt werden. Kantenschleifaggregate glätten angeleimte Massivholzkanten.
- Werkstückrücklauf
- Nach Abschluss der Bearbeitung kann das Werkstück zurück zur Einlaufseite der Maschine geführt werden (z.B. zum Bediener).
Sonderausführungen
Softformingmaschine | Zur Beschichtung von profilierten Kanten - spezielle Aggregate sind erforderlich. |
Geeignet für die Verleimung von Stützkanten | Im Leichtbau werden spezielle Stützkanten genutzt, die die Platten zusätzlich stabilisieren. |
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