Leimrolle

Bei Kantenanleimmaschinen sind derzeit zwei Systeme für den Kleberauftrag im Einsatz: Leimrolle und Leimdüse.

Beim Klebstoffauftrag mittels Leimrolle wird der verflüssigte Schmelzkleber von einer kleinen Walze auf die Werkstückkante (Werkstücke mit geraden Kanten) oder auf das anzuleimende Kantenmaterial (Softforming Kanten) aufgetragen. Der Klebstoff gelangt aus dem Leimbecken bzw. dem Vorschmelzbehälter in einen beheizten Zwischenbehälter, an den die Leimrolle unmittelbar anschließt. Die Leimwalze streift den Klebstoff ab und überträgt ihn auf die Werkstückkante.

Gleich- und Gegenlauf

Standardmäßig drehen Leimrollen im Gleichlauf zum Werkstückvorschub. Um den Klebstoff auch auf stark poröse Werkstückkanten optimal auftragen zu können kann bei einigen Kantenanleimmaschinen die Rolle auch in Gegenlaufrichtung geschaltet werden.

Anwendung

Der Klebstoffauftrag mittels Leimrolle ist das beim Kantenanleimen am häufigsten verwendete Verfahren, sowohl für EVA-Schmelzkleber als auch für den früher weit verbreiteten PVAC-Kleber. Ein Nachteil der Leimrolle ist die Offenheit des Systems gegenüber der Atmosphäre, wodurch die Verwendung von PUR- Klebstoffen erschwert wird. Grundsätzlich lassen sich PUR-Klebstoffe auch mit der Leimrolle auftragen, jedoch ist anschließend eine umfangreiche Reinigung des ganzen Leimsystems notwendig, da PUR bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit unlösbar aushärtet.

Bilder

QUICKMELT QA45 gebraucht Leimwalze
BRANDT, 2021
Leimrolle im Vorschmelzsystem
OTT
Leimrolle an einem Leimbecken 781405 für IMA Bearbeitungszentren BIMA 610/V
IMA, 1999