Steuerung

Unter Maschinensteuerung verstehen wir ganz allgemein die elektronischen Maschinenbestandteile durch welche der Bediener die Maschine in Gang setzt und ihre Funktionen beeinflusst.

Die Folgende Übersicht unterscheidet den Automatisierungsgrad von Maschinen in Form von Steuerungsarten und gibt die in der Regel vorhandenen Schaltelemente an.

Schaltersteuerung

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für die Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • Stern-Dreieck-Schalter für Drehstrom zum Starten der Motoren bei Motorleistung > 3 kW bzw. Drehknaufschalter oder rastende Druckknopfschalter zum Starten kleinerer Motoren

Schützensteuerung

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • Druckknopfschalter für Steuerstrom
  • Schaltkasten mit Relais und automatischen Stern-Dreieck-Schaltern zum Starten der Motoren

Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)

Beschreibung

SPS gibt es in unterschiedlichen Ausbaustufen. In der einfachsten Form wird ein Programmablauf unveränderlich auf einem Chip in der Maschine gespeichert, z.B. welcher Sensor nach Betätigung welche Motoren (Antriebsmotoren, Steuermotoren) startet. Die SPS übernimmt somit die Aufgaben des Bedieners an einer Schützensteuerung bzw. ersetzt sie mechanische Steuerungssysteme (Nockenwellen, Lochstreifen, etc.). Alle weiter aufgeführten Steuerungsarten haben als Kern eine SPS.

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für die Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • Druckknopfschalter, Hebelschalter, geringe Anzahl von Tastenfeldern, meist ohne Buchstaben, nur Ziffern
  • oft LCD-Anzeigen

Positioniersteuerung

Beschreibung

Über ein numerisches Tastenfeld können Parameter wie Schnittlänge, Werkzeugneigungswinkel etc. eingegeben werden. Durch Drücken der START-Taste verfahren die Anschläge/Aggregate automatisch auf das eingegebene Maß. Diese Art der Steuerung findet vor allem in Standardmaschinen (Formatkreissägen, Tischfräsmaschinen) aber auch bei der Verstellung von schweren Maschinen (z.B. Doppelendprofilern) Anwendung. Oft besteht zusätzlich die Möglichkeit aus festen Programmen auszuwählen.

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für die Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • Druckknopfschalter, Hebelschalter
  • numerische Tastenfelder
  • LCD-Anzeige oder kleiner Monitor, eventuell Touchscreen

Programmsteuerung

Beschreibung

Zusätzlich zur Möglichkeit Parameter einzugeben können bei dieser Steuerungsart mehrere Parameter als ein Programm zusammengefasst und in der Steuerung gespeichert werden. Auch nach dem Ausschalten der Maschine bleiben die Programme erhalten und können nach dem Neustart wieder abgerufen werden. Anwendung findet diese Steuerungsart in den Standardmaschinen der Oberklasse sowie in vielen Mittelklasse-Kantenanleimmaschinen und Breitbandschleifmaschinen. Diese Steuerung bringt eine Zeitersparnis, wenn immer wieder ganz bestimmte Bearbeitungsgänge mit den selben Materialien ausgeführt werden. So kann zum Beispiel eine Breitbandschleifmaschine durch Auswahl des entsprechenden Programms in kurzer Zeit vom Feinschliff von Nadelholzmassivholzplatten für das Kalibrieren von Buchenmassivholzplatten eingestellt werden.

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für die Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • alphanumerische Tastenfelder
  • wenige bis keine Druckknopfschalter
  • LCD-Anzeigen bzw. Touchscreen-Anzeigen

Sowohl bei dieser als auch bei der nachfolgenden Steuerungsart wird oftmals der Begriff "Bildschirmsteuerung" verwendet.

CNC und PC-Steuerung

Beschreibung

Sollen komplexe Bearbeitungsvorgänge gesteuert werden, die eine Vielzahl an Aggregaten erfordern bzw. zur Steuerung ganzer Maschinenstraßen werden der SPS nicht nur ein alphanumerisches Bedienfeld (Eingabemittel) und ein Display bzw. Bildschirm (Ausgabemittel) vorgeschaltet sondern ein ganzer Computer (CNC=Computerized Numerical Control). Dieser vereinfacht nicht nur die Darstellung der Maschinenzustände (z.B. ausgewählte Aggregate, eingestellte Maße, Fehlermeldungen) sondern vereinfacht zugleich die Verwaltung und das Erstellen der Bearbeitungsprogramme. Typisches Anwendungsgebiet sind die CNC-Bearbeitungszentren und Liegenden Plattensägen. Zunehmend sind aber auch Kantenanleimmaschinen und Doppelendprofiler damit ausgerüstet.

Schaltelemente

  • Ein/Aus-Schalter für die Verbindung der Maschine mit dem Drehstromnetz
  • wenige Druckknöpfe
  • Computertastatur
  • großer Monitor oder Touchscreen

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siehe auch
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Bilder

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Schaltersteuerung an Abricht-Dickte
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BIESSE
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BIESSE, 2000
SPS-Steuerung NUM 1020 im Schaltschrank einer Morbidelli Author 500
NUM, 2002