Mehrblattkreissäge

Maschinenart zum Besäumen, Längstrennen oder längsseitigen Nuten von Bohlen, Brettern oder Plattenwerkstoffen, bei der auf einer Sägewelle nebeneinander mehrere Sägeblätter oder Nutwerkzeuge angeordnet sind. Der Einsatz erfolgt vorwiegend im Holz verarbeitenden Gewerbe beim Zuschnitt z.B. von Fenster- und Türenkanteln, Parkettlamellen, Leisten und Hobelware. Weitere Anwendungen finden sich im Bereich weicher Werkstoffe, wie z.B. Dämmplatten oder aber harter Plattenwerkstoffe, wie z.B. Faserzement oder GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff).

grundsätzlicher Aufbau (lt. Höchsmann Definition)

  • mechanischer Werkstückvorschub mittels durchgehend umlaufender Transportkette (siehe Kettentransport)
  • Sägewelle welche die Werkstückauflagefläche mit einem relativ kleinen Sägeblattüberstand durchdringt, die Vorschubkette ist in diesem Bereich muldenartig abgesenkt. In der Regel befindet sich die Sägewelle oben.
  • Sägeblätter arbeiten meist im Gegenlauf - seltener im Gleichlauf - und werden je nach Ausführung direkt auf der Sägewelle bzw. auf auswechselbare Sägebuchsen als feste oder bewegliche Sägeeinheiten aufgespannt. (verstellbare Sägeblätter)

Ausnahmen

  • Mehrblattkreissägen zum Aufteilen von Plattenwerkstoffen können auch einen Walzenvorschub und unten liegende Sägewellen bzw. einzelne, über NC-Achsen gesteuerte Sägemotoren besitzen, z.B. PAUL, Modellreihe K34.
  • Beim Modell K34 GB von PAUL werden Vorschubbänder für den Werkstücktransport eingesetzt.
  • Vereinzelt findet man auch Mehrblattsägen mit glattem Maschinentisch, oben liegendem Rollenvorschub und Sägewelle von unten.

begriffliche Abgrenzung

  • Doppelsäumersäge
  • unten liegende Sägewelle sowie mechanischer Werkstückvorschub mittels mehrerer, unten und oben angeordneter, angetriebener Vorschubwalzen
  • bevorzugter Einsatz für sägerauhe, unbesäumte Brettware
  • Doppelwellenkreissäge
  • Maschine mit zusätzlicher zweiter, unten liegender Sägewelle für größere Schnitthöhen; durch die Aufteilung der Schnitttiefe auf zwei Sägeblätter ergeben sich kleinere und demzufolge schmalere Sägeblätter, was u.a. schmalere Schnittfugen und eine höhere Holzausbeute zur Folge hat.

Ausstattungsoptionen

Laserrichtlicht

Mit Hilfe eines Laserrichtlichts kann die Schnittlinie des linken, verstellbaren Sägeblattes (Option) auf das Werkstück projiziert werden. Dies ist besonders beim Besäumschnitt von Vorteil, da das Werkstück rechts am Anschlag ausgerichtet und das Sägeblatt so dicht als möglich an die Waldkante (Holz mit Borke) herangefahren werden kann. Die Maschine kann damit schnell an die sich ständig ändernde Holzbreite angepasst werden. Bei Aufteilschnitten kommen mehrere Laserrichtlinien zum Einsatz. Durch die Projektion der Schnittlinie eines jeden Sägeblattes kann dem Brett je nach Breite und Qualitätsmerkmalen die richtige Einlaufposition gegeben werden.

Verstellbare Sägeblätter

weiterführende Informationen: Holzscanner

Bilder und Videos

PROFIRIP KM 310
RAIMANN, 2002
Video
Mehrblattkreissäge SCA 320 T
CML, 2004
Mehrblattkreissäge KR 310
RAIMANN, 2010
S 1500
PAUL, 1995
Doppelwellenkreissäge
OGAM, 1999
Laserrichtlicht, Mehrblattkreissäge
RAIMANN, 2002
FSL 320
HOMAG PLATTENAUFTEILTECHNIK, 2017
verstellbare Sägeblätter
CML, 1998

Baureihen (167)

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