Geteilter Drucktischbalken

Bei einigen CNC-Bearbeitungszentren wird das Werkstück nicht auf dem Maschinentisch fixiert, wie es bei den gängigen Maschinentischvarianten Konsolentisch oder Rastertisch der Fall ist. Die Aggregate sind hier nur in einer Linearachse (üblicherweise Y) beweglich, die andere Achse (X) wird über die Bewegung des Werkstücks mit realisiert.

Eine Variante dieser Werkstückbewegung besteht darin, das Werkstück mit Hilfe von Spannzangen zu bewegen. Während der Bohrbearbeitung kann das Werkstück für eine bessere Flächenfixierung durch Drucktische von oben und unten zusätzlich geklemmt werden. Die Bohreinheiten werden durch Ausschnitte im Drucktisch zugestellt.

  • Problematik:

Bearbeitungen nahe der Nullkante des Werkstücks (also der von den Zangen gehaltene Kante) sind erschwert, da der Drucktisch nicht bis zu dieser Kante positioniert werden kann. Wird der Drucktisch komplett abgesenkt, steigt besonders an der gegenüberliegenden Kante die Vibrationsanfälligkeit, womit die Bearbeitungsgenauigkeit sinkt.

Bearbeitungen sind im Bereich der Spannzangen selbst gar nicht möglich, da das Werkzeug mit den Spannzangen kollidieren würde.

  • Lösungen:

Das Problem der Bearbeitungen nahe der Nullkante wird gelöst, indem man den Drucktisch teilt bzw. noch weiter segmentiert. Ein Teil des Drucktisches kann somit bei Bedarf abgesenkt werden. Damit bleibt auf dem übrigen Werkstück die Werkstückspannung erhalten.

Trotz dieser Lösung kann der direkt von den Spannzangen geklemmte Werkstückbereich nicht bearbeitet werden. Daher können bei den meisten modernen Maschinen dieser Art die Spannzangen automatisch während der Werkstückbearbeitung ihre Klemmposition verfahren, so dass sie außerhalb des Drucktisches das Werkstück halten.

Ein zusätzlich daraus resultierender Vorteil besteht darin, dass auch Werkstücke bearbeitet werden, die deutlich länger sind als die Verfahrwege der Spannzangen.

Bilder

Kanäle für Späneabsaugung und kleine runde Vertiefungen für das Luftkissen
2010