Pendelbearbeitung

Die Pendel- oder Wechselfeldbearbeitung ist ein Verfahren, welches beim Einsatz von CNC-Bearbeitungszentren angewendet wird um die Wirtschaftlichkeit zu steigern, insbesondere bei der Bearbeitung kleiner Teile. Seit Mitte der 1990er Jahre verfügen die meisten in der Holzbearbeitung eingesetzten Maschinen über diese Funktion.

Problematik bei Bearbeitung eines einzelnen Werkstückes:

  • Beim Auflegen von Werkstücken und der Entnahme fertig bearbeiteter Werkstücke steht die Maschine still.
  • Während der Werkstückbearbeitung ist in den meisten Fällen keine Anwesenheit des Bedieners nötig, oft reicht die Zeit aber nicht, um ihn anderweitig einzusetzen.
  • Bei der Bearbeitung eines kleinen Werkstückes bleibt der größte Teil des Maschinentisches ungenutzt.

Lösung durch Pendelbearbeitung:

Bei der Pendelbearbeitung wird auf einem Teil des Maschinentisches ein Werkstück bearbeitet, während auf dem anderen Teil des Maschinentisches neue Werkstücke aufgelegt oder fertig bearbeitete Werkstücke entnommen werden.

Grundsätzlich wäre dies ohne besondere Einrichtungen möglich, indem einfach ein entsprechendes Programm für mehrere Werkstücke geschrieben wird. Dies wird wegen der mangelnden Flexibilität und aufgrund von Sicherheitsbestimmungen seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr praktiziert.

Heute zeichnet sich eine Maschine mit Pendelbearbeitung durch folgende Merkmale aus:

  • Jedes separat belegbare Arbeitsfeld verfügt über einen eigenen Werkstücknullpunkt. Dadurch müssen keine separaten Programme für mehrere Werkstücke geschrieben werden, sondern ein Programm wird lediglich einem Arbeitsfeld zugeordnet. Im einfachsten Fall befindet sich ein Werkstücknullpunkt auf der linken Maschinenseite, der andere auf der rechten. Bei langen Maschinen können in X-Richtung 4 Arbeitsfelder eingerichtet werden. Bei sehr großen Maschinen oder der Bearbeitung besonders kleiner Werkstücke kann der Maschinentisch zusätzlich noch in Y-Richtung aufgeteilt werden, dadurch lassen sich bis zu 8 Werkstücknullpunkte nutzen.
  • Aus Sicherheitsgründen muss zu jedem Zeitpunkt verhindert werden, dass bewegte Maschinenteile mit dem Bediener kollidieren. Entsprechend müssen die Sicherheitseinrichtungen der Maschine so gestaltet sein, dass der Bediener, welcher auf einer Seite Werkstücke auflegt oder entnimmt nicht mit dem Aggregateträger in Kontakt kommen kann.
  • Bumper: In Bezug auf Wechselfeldbearbeitung die ideale Sicherheitseinrichtung. Theoretisch kann hier mit flexiblen Feldgrößen gearbeitet werden, da der Schutz des Bedieners in jedem Fall gewährleistet ist.
  • Trittmatte/Lichtschranke: Da der Aggregateträger selbst eine gewisse Breite einnimmt, muss ein entsprechender Bereich in der Mitte permanent aktiv bleiben, so dass der Bediener in seiner Bewegungsfreiheit leicht eingeschränkt ist.

Eine Sonderform der Pendelbearbeitung stellt eine mechanische Teilung des Maschinentisches dar. Dies findet man bei Standportalmaschinen, bei denen die Y-Achse durch die Bewegung der Maschinentische realisiert wird. Durch den Einsatz von 2 Tischen hat man völlig voneinander getrennte Arbeitsbereiche und kann auf einen Sicherheitsabstand auch bei Einsatz von Trittmatten oder Lichtschranken verzichten.

Alternativbegriff: Wechselfeldbearbeitung

Bilder und Videos

Pendelbearbeitung auf einer MORBIDELLI U 26
1992
Video
Maschine mit 2 belegten Arbeitsfeldern
Maschine mit 2 Tischen im Einsatz
HOMAG, 1999