Ratgeber CNC | Sauger & Rüsten

Die Wahl des Saugersystems

Hat man sich für eine Maschine mit Konsolentisch entschieden, hat man immer noch die Qual der Wahl, denn es gibt unterschiedliche Saugersysteme.

Das heute von den meisten Maschinenherstellern eingesetzte Saugersystem wurde von der Firma Schmalz entwickelt. Dabei wird das Vakuum durch die Konsolen geleitet. Diese besitzen Magnetventile, welche öffnen, sobald ein Sauger darüber platziert wird. Ein großer Vorteil besteht darin, dass sich ohne weitere Rüstvorgänge beliebig viele Sauger auf die Konsole setzen lassen. Ein Nachteil liegt in den vergleichsweise geringen horizontalen Haltekräften.

Für die Massivholzbearbeitung werden daher je nach Maschinenhersteller unterschiedliche mechanische Spannvorrichtungen angeboten. Zu beachten ist, dass diese häufig pneumatisch betätigt werden und die Maschine daher über separate Pneumatikanschlüsse verfügen sollte.

Bei den Herstellern Biesse und SCM sowie bei vielen Maschinen für den Treppenbau wird nicht das Schmalz-System eingesetzt, sondern Lösungen, welche den Sauger mechanisch an der Konsole fixieren. Das Vakuum wird hier nur für die Werkstückspannung verwendet. Der Vorteil liegt in höheren horizontalen Haltekräften, dafür sind manuelle Rüstvorgänge nicht ganz so einfach und flexibel durchzuführen wie beim Schmalz-System.

Anzeigehilfen für das Rüsten

Standardmäßig sind heute praktisch alle Maschinen mit einer Software ausgestattet, welche die optimalen Saugerpositionen berechnet und anzeigt.

Bei Maschinen ohne Rüsthilfe muss der Bediener die Positionen an der Steuerung ablesen und anhand von Skalen einstellen. Dies ist bei einfachen rechteckigen Werkstücken schnell und problemlos zu bewerkstelligen, besonders wenn der Bediener schon einige Erfahrung hat. Sobald die Werkstücke jedoch komplizierter werden, gerundete Formen oder Ausschnitte haben, ist es sehr hilfreich, nicht jede Position an der Steuerung ablesen zu müssen, sondern diese beim Positionieren am Tisch parat zu haben.

Schon länger auf dem Markt sind Fadenkreuzlaser (»Punktlaser«). Diese sind meist am Aggregateträger befestigt und fahren über ein Programm hintereinander die Positionen der einzelnen Sauger an. Nach jeder Positionierung quittiert der Bediener und anschließend fährt die Maschine zur nächsten Saugerposition.

Ein weiteres, heute etwas seltener eingesetztes System ist eine LED-Anzeige an den Konsolengriffen. Hier kann man sich die Positionen von Konsole und Blocksauger direkt an der zugehörigen Konsole anzeigen lassen und muss somit nichts mehr an der Steuerung ablesen. Nachteilig ist, dass i. d. R. immer nur eine Position angezeigt wird, der Bediener also nach dem Platzieren meist einen Knopf für die nächste Position drücken muss und dass nach wie vor jeder einzelne Sauger einzeln positioniert wird.

Eine weitere optische Rüsthilfe sind LED-Leuchtbänder, welche an den Soll-Positionen von Konsolen und Saugern aufleuchten. Vorteilhaft ist, dass alle Positionen gleichzeitig angezeigt werden und ein erfahrener Bediener so in kürzester Zeit die Maschine rüsten kann.

Automatisch rüstende Tische

Während vor 15 bis 20 Jahren Automatiktische ein sehr teures und oft nicht besonders zuverlässiges Extra waren, bieten mittlerweile fast alle Hersteller auch günstige Maschinen mit automatisch rüstendem Tisch an.

Insbesondere bei ständig wechselnden Werkstückformen und -abmessungen sind diese Tischvarianten äußerst effizient. Trotzdem rüstet ein gut eingearbeiteter Bediener die Maschine für einfache rechteckige Werkstücke immer noch schneller als jeder Automatiktisch. Es gibt aber auch automatisch rüstende Tische, welche sich auch ohne Einschränkungen manuell einrichten lassen. Meist sind diese Systeme aber langsamer im Automatikbetrieb.

Bilder

Anzeigehilfen für das Rüsten: die mittlerweile seltener eingesetzen LED-Anzeigen
Anzeigehilfen für das Rüsten: LED-Leuchtbänder
Laser-Fadenkreuz mit positioniertem Blocksauger
2001
Tabelle: Vor- und Nachteile gängiger Rüsthilfen