BRANDT MF 6250 Multifunktions-Fräsaggregat

Bündig/Radius/Fasestation

Das BRANDT Multifunktions-Formfräsaggregat MF 6250 vereinigt die Funktionen des Fase- und Radiusfräsens sowie des Formfräsens und Eckenkopierens in einem Aggregat.

Aufbau und Funktionsweise

Das Aggregat besteht aus zwei Einheiten von denen die Vordere die obere Werkstückkante und die Hintere die untere Werkstückkante bearbeitet. Die Auf- und Abbewegung wird durch Pneumatikzylinder bewirkt. In Längsrichtung sorgen Linearmotoren für den Vortrieb.

Fase- und Radiusfräsen

Der vordere Fräsmotor befindet sich in der Höhe über der oberen Werkstückkante. Sobald er von der Streckensteuerung das Signal zum Einsetzen erhält, wird er vom Pneumatikzylinder abgesenkt, bis die vertikalen Tastscheibe auf der Werkstückoberfläche aufsetzen. Sobald die Werkstück-Hinterkante unter dem Fräsmotor durchfährt, gibt die Streckensteuerung das Signal zum Abheben. Analog dazu erfolgt die Bearbeitung von unten.

Formfräsen

Beim Formfräsen steht der vordere Fräsmotor auf Höhe der unteren Werkstückkante. Kurz bevor die Werkstück-Vorderkante den Fräsmotor erreicht wird dieser durch den Linearmotor vorbeschleunigt. Setzt die Werkstück-Vorderkante am Anschlag der Einheit auf bewirkt der Pneumatikzylinder das Aufsteigen des Fräsmotors wodurch die Stirnfläche der Werkstückkante profiliert wird. Beim Erreichen der Oberkante hebt der Zylinder den Fräsmotor ab und der Linearmotor stoppt die horizontale Bewegung. Erreicht die Werkstück-Hinterkante den Fräsmotor wird dieser wieder in horizontale Richtung beschleunigt. Beim Aufsetzen des Motors an der Hinterkante erfolgt die Abwärtsbewegung durch den Pneumatikzylinder. Nach Beendigung des Fräsvorgangs fährt der Motor in Ausgangsstellung zurück.

Eckenkopieren

Der vordere Fräsmotor steht auf Höhe des Werkstücks. Beim Herannahen des Werkstücks wird der Fräsmotor durch den Linearmotor vorbeschleunigt, so dass die Werkstück-Vorderkante sanft auf den Anschlag des Aggregates trifft. Nach dem Auftreffen hebt der Pneumatikzylinder den Motor an. Die Tastscheiben rollen auf der Vorderkante ab so dass das Fräswerkzeug das Profil der Kante auf die Ecke überträgt. Ist die Oberkante erreicht, stoppt der Linearmotor die Bewegung. Kurz vor dem Erreichen der Hinterkante bringt der Linearmotor den Motor wieder in Bewegung und die Pneumatik gibt den Motor frei, so dass beim Erreichen der Hinterkante die Tastscheibe wieder auf der Werkstückkante abrollt und das Profil vom Fräswerkzeug auf die Ecke übertragen wird. Anschließend bringt der Linearmotor den Fräsmotor wieder in Ausgangsstellung zurück. Der selbe Ablauf vollzieht sich zeitversetzt an der unteren Werkstückkante durch die hintere Einheit des Aggregats.

Funktionen

Aufgrund der Unabhängigkeit der Einheiten kann bei Bedarf nur die obere oder nur die untere Kante bearbeitet werden. Zudem kann ausgewählt werden ob nur die vorderen oder nur die hinteren Werkstückecken kopiert werden sollen, z.B. wenn ein Möbel-Einlegeboden stirnseitig mit einer 2 mm Kante und an den anderen drei Seiten mit Melaminkanten versehen werden soll. Für die Bekantung von Tischplatten wiederum werden alle Funktionen aktiviert.

Das Fräsen kann sowohl mit als auch ohne Überstand für das nachfolgende Ziehklingenaggregat erfolgen.

Eigenschaften

Schnellwechseleinrichtung : Durch Lösen einer Rändelmutter und Abziehen des Elektro-Steckers kann die Motor-Fräswerkzeug-Kombination schnell getauscht werden.
Kantendicke : maximal 3 mm
Werkstückdicke : 12 bis 60 mm bei ein- und beidseitigen Radien
Werkstücklänge : mindestens 200 mm bei 60 mm starken Werkstücken
Größe der Werkstücklücke : mindestens 650 mm
Materialien : alle gängigen Kunststoffkanten, Massivholz- und Furnierkanten nach Testdurchlauf
Fräsmotoren : 2 Stück Synchronmotoren, jeweils 400 W und 12.000 U/min bei 200 Hz

Bilder und Videos

MF 6250, Zählwerk der Radiusverstellung, pneumatisches Zustellen
BRANDT, 2010
Multifunktions-Fräsaggregat MF 6250, Funktion in Echtzeit und Zeitlupe
BRANDT, 2010
Video

Aggregate

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Bündig/Radius/Fasestation
Feinfräsaggregat