Ratgeber Schleifmaschine | Lackschliff

Feinst- bzw. Lackschliff

Beim Schleifen bereits lackierter Werkstücke sind folgende Herausforderungen zu berücksichtigen:

  • Schleifband- und Vorschubgeschwindigkeit müssen aufeinander abgestimmt sein.
  • Die Lackschicht darf nicht durchgeschliffen werden.
  • Durch den Wassereintrag gequollene und aufgestellte Fasern sollen sauber abgeschert werden.
  • Kornausbrüche und zugesetzte Schleifbandporen erzeugen auf der lackierten Oberfläche Streifen.

Lacke neigen bei zu hoher Schleifbandgeschwindigkeit zum Verschmieren. Aus diesen Herausforderungen leiten sich folgende Maschineneigenschaften ab:

  • Die stufenlose Regelung von Schleifband- und Vorschubgeschwindigkeit ermöglicht die Anpassung des Schleifvorgangs an unterschiedliche Lacksysteme.
  • Ein einsatzgesteuerter Schleifschuh verhindert das Durchschleifen des Lacks an den Kanten. Ein segmentierter, elektronisch gesteuerter Schleifschuh tut selbiges auf der Fläche.
  • Querschleifaggregate am Maschinenende ermöglichen feinste Oberflächen, sind aber bei geringeren Anforderungen an die Oberfläche nicht zwingend notwendig.
  • Diagonalschleifaggregate, Drucklamellenband-Aggregate (Superfinish-Aggregate) und Bürstenschleifaggregate verwischen Schleifbandfehler.

Prinzipiell gilt: Solange die Holzstruktur und nicht der Glanz im Vordergrund steht, kann auf Querschleifaggregate verzichtet werden. Wer hin und wieder Glanzlacke verarbeitet, ist mit dem Diagonalschleifaggregat gut beraten. Neigt das verarbeitete Holz stark zum Quellen, ist das Werkstück furniert oder handelt es sich um lackierte MDF-Platten, wird ein Querschleifaggregat benötigt. Für den Schliff von Hochglanz-Oberflächen ist das Querschleifaggregat unabdingbar. Da vor dem Polieren mehrere Querschleif-Vorgänge mit unterschiedlichen Korngrößen nötig sind, kann die Bearbeitungszeit durch das Platzieren von ein oder zwei zusätzlichen Querschleifaggregaten am Maschinenende stark reduziert werden.