Durchschleifen

Die zu schleifende Oberfläche wird durch den Schleifvorgang ganz abgetragen.

Das geschieht besonders schnell bei dünnen Oberflächenbeschichtungen wie Lack und Furnier. Ursache dafür können Unebenheiten des Werkstücks bei gleichmäßiger Auflage durch das Schleifmittel sein. Auf die erhabenen Partien wirkt dann ein höherer Schleifdruck als auf die Restfläche. Dadurch findet dort ein höherer Spanabtrag statt der zum Durchschleifen führen kann.

Schleifen von flächigen Oberflächen

Die Lösung des Problems liegt in einem Schleifdruck, der an jeder Stelle des Werkstücks gleich ist. Dies kann mit folgenden Mitteln erreicht werden:

  • weiche Schleifwalze - Anpassung des Schleifbandes an das Werkstückrelief durch die Flexibilität des Walzengummis
  • Luftkissenschuh - Anpassung des Schleifbandes an das Werkstückrelief durch die Flexibilität des Luftkissens
  • Segmentschleifschuh - Anpassung des Schleifbandes an das Werkstückrelief durch gesteuert drückende Segmente
  • Gliedertisch - federnd gelagerte Segmente im Tisch gewährleisten einen gleichbleibenden Schleifdruck über die gesamte Schleifbreite

Problemstelle Werkstückkante

Kritisch sind auch die Werkstückkanten. An diesen Stellen liegt das Schleifmittel nicht mehr vollkommen flächig auf sondern 'umfließt' die Kante geringfügig wodurch die Kante 'rundgeschliffen' wird.

Das Durchschleifen der Werkstückkanten kann mit folgenden Einrichtungen verhindert werden:

  • an Vorder- und Hinterkanten mittels einsatzgesteuertem Schleifschuh, siehe Fachbegriff 'Schuh einsatzgesteuert'
  • an den Werkstückseitenkanten durch variable Randsteuerung am Segmentschleifschuh

Bilder

Prinzipskizze des elastischen Gliederschuhs
SCM
Variable Randsteuerung - Bedienfeld
SCM
einsetzgesteuerter Schleifschuh
SCM
Schleifwalzensteuerung (links Zustellung vom Bedienfeld, rechts werkstückabhängies Einsetzen)
SCM, 2001