FurnierpresseMaschine für das Aufbringen von dünnen Materialschichten (Furnier, Papier, Folie, HPL) auf Plattenwerkstoffe mit Hilfe druckbeaufschlagter, beheizbarer Pressflächen. AufbauDas Grundgestell besteht in der Regel aus massiven Stahlträgern, welche in der Form eines Quaders verschweißt sind. Im Raum zwischen den vier unteren Trägern ist meist die Pumpe für das Hydrauliksystem untergebracht. Der Pressentisch mit Heizplatten befindet sich innerhalb des Grundgestells. Je nachdem ob obenliegende Zylinder die obere Pressplatte gegen die untere feststehende Platte bewegen oder untenliegende Zylinder die untere Platte nach oben bewegen, wird die Presse als 'Oberkolbenpresse' bzw. 'Unterkolbenpresse' bezeichnet. Miteinander gekoppelte Zahnstangenführungen gleichen Druckunterschiede im Hydrauliksystem aus und sorgen so für ein genau paralleles Zusammenfahren der Platten. Pressflächen und HeizplattenGrundsätzlicher Aufbau eines Pressentisches mit Aluminium-Heizplatte:
Die Ebenheit der Pressfläche entscheidet u.a. über die Qualität der Werkstückoberfläche und die Güte der Verleimung. Unebene Platten, Leimreste auf den Flächen, Kratzer, ungleichmäßige Temperaturverteilung innerhalb der Pressflächen sind mögliche Ursachen für Fehlverleimungen. Auch pressenunabhängige Faktoren, wie z.B. die Leimqualität und -Auswahl, die Oberfläche der zu verbindenden Werkstücke/ Materialien sind entscheidend für die Qualität der Werkstückoberfläche. Da Wärme für ein schnelleres und gleichmäßigeres Abbinden des Leimes sorgt, werden meist Heizplatten als Pressflächen verwendet. gängige Plattenabmessungen
Um die Oberfläche der Pressflächen dauerhaft zu schützen und die Reinigung von Leimresten zu erleichtern, werden Kunststofffolien mit leimabweisender Wirkung über die Pressflächen gespannt. (siehe Abbildung) Bei automatisch beschickten Pressen übernehmen diese Folien zugleich die Funktion des Werkstückeinschubs bzw. Austransports. Erzeugung des Pressdrucks
Sicherheitstechnik (Auswahl)Not-Aus-SicherheitsleineUm die gesamte Maschine herum ca. in Kniehöhe umlaufende Not-Aus-Sicherheitsleine, die im Falle der Betätigung (daran ziehen oder drücken) den Schließvorgang einer Furnierpresse sofort unterbricht. HOLZ-BG-Vorschrift seit 1. April 1977. (siehe Abbildung Ott- Presse) Bei Pressen ab Baujahr 2000 ist vorgeschrieben, dass durch Drücken/ Ziehen der Reißleine die Presse wieder aufgeht. TischsicherungUnterhalb der unteren Pressplatte angebrachte umlaufende Not-Aus- Sicherheitsleine oder drucksensible Kontaktleiste, die den Öffnungsvorgang der Platte und damit deren Abwärtsbewegung sofort stoppt. Schutz vor Verkanten der Pressplatten aufgrund Fehlbelegungsiehe A.B.S.-Sicherheitssystem, FSS Funktions-Sicherungs-System Alternativbegriffe für Furnierpressen:
Typische Frage beim Gebrauchtmaschinenkauf: 'Sind die Platten noch gut?'Grundsätzlich ist zu unterscheiden, für welchen Anwendungszweck die Furnierpresse erneut zum Einsatz kommen soll. Als höchste Anforderungsstufe gilt das Verpressen von sehr dünnen Folien oder Furnieren auf großen Flächen; als Arbeit mit geringeren Anforderungen an die Qualität der Platten gelten Pressarbeiten mit dickem Furnier bzw. von Massivholz, was später nachbearbeitet werden kann. D.h.: Nicht jeder Kratzer auf der Platte muss deren Austausch bedeuten. Prüfmöglichkeiten:optische Prüfung (ungenau)Risse, sichtbare Unebenheiten oder Beschädigungen, Leimreste, ... Öltröpfchentest (genauer)Mittels Pipette werden möglichst gleich große Tröpfchen gleichmäßig aufgebracht und beim Schließen der warmen Presse 'zerdrückt' sodass kreisrunde Flecken entstehen. Fallen diese gleichmäßig über die gesamte Pressfläche aus, ist dies ein Zeichen für sehr gut erhaltene Platten, die hohen Qualitätsanforderungen entsprechen. Probepressenmit Papier und Leim auf reellem Werkstück |
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