Schleifbänder oszillierend

Eigenschaft und Qualitätsmerkmal von Schleifmaschinen, welche mit Bandschleifaggregaten ausgerüstet sind

Der Schleifprozess bewirkt nicht nur einen Materialabtrag beim Werkstück sondern führt auch zur Veränderung der Oberfläche des Schleifbandes. Die Poren zwischen den Schleifkörnern setzen sich mit Schleifstaub zu, Harz- und Lackbestandteile im Schleifstaub schmelzen und versiegeln die Schleifbandoberfläche, vereinzelt werden Schleifkörner herausgebrochen. Diese Veränderung der Schleifbandoberfläche zeichnen sich auf der Werkstückoberfläche ab. Zudem wird nur selten die gesamte Schleifbreite ausgenutzt. Durch ein seitliches Verlaufen des Schleifbandes (Oszillation) werden diese Störungen gering gehalten und eine gleichmäßige Abnutzung des Schleifbandes erreicht.

Um das parallel zur Vorschubrichtung arbeitende Schleifband über die Schleifbreite oszillieren zu lassen, wird die obere Umlenkwalze hin- und her geschwenkt. Würde diese in ihrer Laufrichtung immer parallel zur Vorschubrichtung des Werkstückes stehen, gäbe es keine Oszillation. Indem sie aber in zeitlichen Abständen an einem Ende mal etwas nach rechts und mal etwas nach links geschwenkt wird, wandert das Schleifband auf den Umlenk- und Schleifwalzen vor und zurück. Konstruktiv ist das so gelöst, dass die Umlenkwalze an einem Ende drehbar gelagert ist. Am anderen Ende befindet sich ein Pneumatikzylinder, welcher die Schwenkbewegung bewirkt. Die Bewegung des Pneumatikzylinders wird durch die Schleifbandsteuerung ausgelöst.

Der Hersteller von Einzelholzschleifmaschinen Hess wendete das Prinzip der oszillierenden Aggregate (Hess: echte Bandausnutzungsoszillation) an. Dabei verfährt das gesamte Schleifaggregat in Richtung der Schleifbreite nach rechts und links.

Bildquellen

1. Skizze von CB, verändert 2. Höchsmann 3. Bütfering, verändert 4. Hess, verändert

Bilder

obere Umlenkwalze, Oszillationszylinder
1995
Oszillationszylinder
Oszillierendes Bandschleifaggregat
1994